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Texxeo

Barrierefreies Textilmanagement 
für die automatisierte Ausgabe von Berufsbekleidung

Effiziente Kleiderentnahme, die die Bedürfnisse der Nutzenden priorisiert 
und damit für eine intuitive und schnelle Kleiderentnahme sorgt.
UX Design
UI Design
Digitales Wanddisplay mit der modernen Texxeo-Software zeigt eine übersichtliche Bestandsanzeige für Berufskleidung, darunter Kasacks in verschiedenen Farben und Bundhosen. Alle Einträge sind grün markiert mit dem Status „verfügbar“. Rechts im Hintergrund sind Regalfächer mit blauen Lagerkisten sichtbar. Symbolbild für transparente Lagerverwaltung und intuitive textile Ausgabe im Pflegealltag.
Moderne Benutzeroberfläche der Texxeo-Software an einem Wand-Tablet. Eine Pflegekraft in orangefarbener Kleidung steht davor mit frisch gefalteter Wäsche im Arm. Das Interface zeigt eine strukturierte, visuell reduzierte Übersicht mit klaren Statusanzeigen und Auswahlmöglichkeiten. Symbolbild für benutzerfreundliches UI-Redesign in der textilen Versorgung.
Ein älterer Mann in weißem Kittel steht vor einem Wanddisplay mit der modernen Texxeo-Software. Das Interface zeigt eine übersichtliche Statusanzeige mit farbigen Balken zu verschiedenen Textilarten sowie einer hervorgehobenen Warnmeldung auf der rechten Seite. Symbolbild für datenbasierte Entscheidungsunterstützung und intuitives Ressourcenmanagement im Pflegekontext.
Veraltete Benutzeroberfläche der Texxeo-Software mit roter Warnanzeige und unübersichtlicher Darstellung von Textilengpässen. Die Ansicht zeigt manuelle Zählwerte und kritische Kontingente für verschiedene Kleidungsstücke. Symbolbild für die Ausgangslage vor dem Redesign: funktional, aber wenig nutzerfreundlich.

Die Ausgangslage

In der Vergangenheit wurde User Experience bei der Entwicklung der Kleiderschleusen nicht als eigenständige Disziplin betrachtet, sondern lediglich als „mitlaufender“ Aspekt gesehen.

Es fehlte eine gezielte Fokussierung auf nutzerzentrierte Gestaltung und die Bedürfnisse der Anwender wurden nicht systematisch in den Entwicklungsprozess einbezogen. 



Als die Herausforderungen der Nutzenden offensichtlich wurden, entschied sich das Unternehmen bewusst, UX als zentrale Aufgabe zu definieren und gemeinsam mit uns als externem Partner neue Wege in der Nutzerführung und Oberflächengestaltung zu gehen.

Das Problem

Die Gestaltung der ursprünglichen Benutzeroberfläche und Systemstruktur führte dazu, dass Nutzer oft nicht wussten, wie sie die Kleiderschleuse richtig bedienen sollten.

Die Anweisungen waren unklar, und intuitive Bedienelemente fehlten, um Probleme schnell zu lösen. Häufige Fehlermeldungen ohne hilfreiche Erklärungen verstärkten die Unsicherheit.



In der Folge drückten Nutzer in Panik den Notausbruch, wenn sie die Schleuse nicht verlassen konnten. Dadurch wurde die Kleiderschleuse außer Betrieb gesetzt, was den Betrieb störte und zu Verzögerungen sowie Frustration führte

Älterer Mann im weißen Kittel steht vor einem Wanddisplay mit der Texxeo-Software. Der Bildschirm zeigt eine auffällige rote Warnanzeige mit einem kritischen Auslastungswert sowie eine Liste mit Problemen oder Engpässen in der Wäschereilogistik. Symbolbild für Transparenz, Eskalation und proaktive Problemidentifikation im Versorgungsprozess.
Pflegekraft in rosa Kasack steht lächelnd mit frisch gefalteter Wäsche vor einem Raum. Rechts an der Wand ist ein digitales Display mit der Benutzeroberfläche der Texxeo-Software zu sehen – es zeigt eine organisierte Übersicht zu Aufgaben, Wäschelogistik oder Prozessstatus. Symbolbild für digitale Prozessoptimierung, textile Versorgung und benutzerfreundliche Software im Pflegealltag.

Unsere Lösung

Um den tatsächlichen Bedarf zu verstehen, hat unser Team die Nutzung der Kleiderschleuse direkt vor Ort intensiv beobachtet. Dabei haben wir analysiert, wie Mitarbeitende mit dem bestehenden System interagieren, welche Herausforderungen dabei auftreten und welche Schritte reibungslos funktionieren. 



Wir haben uns Zeit genommen, Gespräche mit den Nutzern zu führen, um ihre Perspektiven und Wünsche besser zu verstehen. Basierend auf diesen Erkenntnissen haben wir die Software vollständig von Grund auf neu konzipiert.

Mit dem klaren Ziel, die Bedienung so intuitiv, nutzerzentriert und effizient wie möglich zu gestalten, damit sie den Arbeitsalltag optimal unterstützt.

Kommentar zum Redesign des Texxeo Textilmanagementsystems

Als Design Lead für das Redesign des Texxeo Textilmanagementsystems hatte ich die Möglichkeit, meine Expertise in Nutzerforschung, UX-Design und Systemoptimierung auf eine besonders spannende und anspruchsvolle Herausforderung anzuwenden. Unser Ziel war es, ein System neu zu gestalten, das nicht nur effizient, sondern vor allem intuitiv und stressfrei bedienbar sein sollte. Und dies für eine internationale Nutzergruppe mit vielfältigen Bedürfnissen und Vorerfahrungen.

Nutzerzentrierung durch vor-Ort-Analysen

Bei jedem UX Projekt beginne ich mit einem klaren Grundsatz: Die besten Lösungen entstehen immer dann, wenn wir die Nutzerbedürfnisse im realen Anwendungskontext verstehen. Aus diesem Grund haben wir die ursprüngliche Kleiderschleuse vor Ort analysiert, um die Interaktionen und potenziellen Hürden unserer Nutzer persönlich zu beobachten. Immer wieder tauchten dieselben Probleme auf: gestresste Nutzer, die im Systembogen verloren gingen, und eine mangelnde Verbindung zwischen dem Interface und den physischen Systemabläufen. Diese Beobachtungen halfen uns, zentrale Schmerzpunkte klar zu definieren und sie gezielt anzugehen.

Indikator Verlagerung und Ausrichtung am Lesefluss  

Eine der maßgeblichen Designentscheidungen war die Verlagerung des Indikators von der linken auf die rechte Seite des Interfaces. Diese scheinbar kleine Änderung hatte enormes Potenzial. Indem wir den natürlichen Lesefluss – von links nach rechts – nutzen und die physische Position der Schleuse (rechts) in die Interfacestruktur einbezogen haben, schufen wir eine sinnvolle Verbindung zwischen der digitalen und der realen Umgebung. Diese Entscheidung zeigt, wie bedeutend es ist, die UX nicht isoliert, sondern in Wechselwirkung mit ihrem Kontext zu betrachten.

Visuelle Hierarchie und Farbkodierung zur Entlastung der Nutzer

Ein weiteres tragendes Element des Redesigns war der Fokus auf visuelle Struktur und Klarheit. Mit unserer visuellen Hierarchie haben wir gezielt sämtliche kognitive Hürden abgebaut. Die Statusbalken, kombiniert mit einer Farbskala aus Grün, Orange und Rot, bieten eine schnelle Orientierung und ermöglichen sofortige Entscheidungsfindung. Nutzer wissen jetzt auf den ersten Blick, ob ihre Auswahl korrekt ist, ohne aufwendige Erklärungen lesen zu müssen. Dies ist ein wesentliches Merkmal moderner Interfacegestaltung, das Effizienz und Nutzerzufriedenheit gleichermaßen fördert.

Transition von Listen zu Karten

Die Umstellung von einer rein textbasierten Listenansicht zu klar strukturierten Cards war ein entscheidender Schritt in Richtung Benutzerfreundlichkeit. Jede Karte wurde als Mini-Bereich gestaltet, in dem Nutzer sämtliche relevanten Informationen – wie ihren Kontingentstatus – auf einen Blick erfassen können. Dieses Micro-Interface-Design sorgt nicht nur für mehr Übersichtlichkeit, sondern unterstützt auch gezielte Entscheidungen. Es macht komplexe Daten und Interaktionen greifbar, ohne dabei die Nutzer zu überfordern.

Barrierefreiheit und internationale Nutzbarkeit  

Da wir mit einer globalen Zielgruppe arbeiteten, war es essenziell, das System auch für Nutzer zugänglich zu machen, die nicht mit der darin verwendeten Sprache vertraut waren. Icons und visuell unterstützte Elemente ersetzten den Großteil des erklärenden Textes. Dadurch konnten wir nicht nur Sprachhürden abbauen, sondern auch die Bedienung insgesamt schneller und zugänglicher gestalten. Weniger Text, mehr Klarheit ist eine bewährte Strategie, insbesondere in stressbehafteten Anwendungsszenarien.

Dynamische Elemente für Echtzeit Feedback  

Ein Höhepunkt unseres Designs war die Integration von dynamischen Elementen wie Progressbars und Badges. Diese interaktiven Features bieten den Nutzern Echtzeit Feedback und schaffen Transparenz. Der Fortschrittsbalken signalisiert beispielsweise, wie weit das persönliche Kontingent ausgeschöpft ist. Bei Überschreitungen reagiert das System intuitiv mit Farbwechseln, sodass Nutzer sofort gewarnt werden. Ergänzend dazu lenkt das animierte Badge System den Fokus auf aktuelle Aktionen und informiert optisch ansprechend über neu entnommene Kleidungsstücke. Beide Elemente zusammen garantieren ein hohes Maß an Orientierung und Sicherheit.

Kollaboration und Innovation  

Dieser Erfolg war jedoch nicht nur das Ergebnis eines durchdachten Designs, sondern auch einer engen und produktiven Zusammenarbeit zwischen unserem Team und den Verantwortlichen bei Texxeo. Bereits zu Beginn des Projekts legten wir gemeinsam den Grundstein für ein systemübergreifendes Verständnis von User Experience. Dabei zeigte sich, wie wichtig es ist, UX nicht als isolierte Disziplin zu betrachten, sondern als ganzheitliche Strategie, die stärker in die DNA eines Systems und seiner Prozesse integriert werden muss.

Durch präzise Analysen, iteratives Prototyping und eine konsequente Fokussierung auf die Bedürfnisse der Endnutzer ist es uns gelungen, ein System zu schaffen, das Klarheit, Effizienz und intuitive Bedienbarkeit vereint. Dieses Projekt zeigt einmal mehr, wie wertvoll eine fundierte UX Strategie für den Erfolg und die Akzeptanz moderner Lösungen ist.

 Porträt von Nadia Wiegand mit Headset, freundlicher Gesichtsausdruck, neutraler Hintergrund
Nadia Wiegand
User Experience & Interface Designerin